Und jetzt zu etwas ganz anderem

Ich bin 61 – und hab in (meinen) besseren Zeiten (Hochmut kommt vor dem Fall) gemeint, ein e-Mountainbike sei erst dann ein Thema, wenn ich sehr alt bin, also eigentlich eh kaum mehr aufs Rad komm. Nun, die Zeiten ändern sich und auch die Möglichkeiten und mein gleichaltriger Kollege Michael ist mir vor kurzem mit seinem e-Bike begegnet: ein „Superlight“ , das nur einen kleinen Akku und kleinen Motor hat, aber dafür nur unwesentlich schwerer ist als ein Bio-Bike: also nur unterstützt, wo man es braucht, aber Eigenleistung einfordert. Dass es so etwas überhaupt gibt, habe ich nicht gewusst, und ich hab drei Tage gebraucht, um das auch zu wollen (dann aber unbedingt und sofort!), und zwei Tage, um eines auszusuchen und zu kaufen. Und fünf Tage, bis es endlich da war!!!

Die Kuh im Hintergrund ist nur Deko. Man sieht:

  1. Akku ist im Rahmen verborgen (für mich gut – ich find das sehr kompakt, in Griechenland wohl ein Nachteil, weil Laden in der Taverne mit dem ganzen Rad eher unerwünscht).
  2. Das ist ein „fully“, der Dämpfer für das Hinterrad ist ebenfalls im Rahmen verborgen. Find ich super!
  3. Einen Helm aus dem Jahr 200x, wurde bereits ersetzt.

Man sieht nicht (in meinem Dornröschenschlaf hab ich all diese Entwicklungen nicht mitbekommen):

  1. Den per Taste höhenverstellbaren Sitz
  2. Die riesigen 2x-Zoll Räder
  3. Die verstellbare Federung per Taste in der Gabel als auch hinten (Scott-spezifisch)

Nach meinen ersten Erfahrungen, die mich gefühlt um 20 Jahre verjüngt haben, habe ich eine differenzierte Meinung zu dieser Art von Rädern: für mich perfekt, aber vielleicht nicht für alle:

  1. Die Leistung des Motors wird mit 50Nm angegeben, die vereinfachte Darstellung ist: „x2“. Und? Die Motoren mit größeren Leistungen werden mit „x4“ bzw. „x8“ angegeben. Heißt?
    • JEDE:R andere ist schneller. Du wirst auf allen Steigungen von allen anderen überholt. Von Radfahrer:innen mit Rückspiegel. Ich sag’s nur.
    • Du passt in deinem Leistungsprofil nur zu anderen mit deiner Art von Rad. In einer Gruppe, in der auch „größere“ e-Bikes dabei sind, bist Du nicht kompatibel.
  2. Du musst selbst auch was tun: ohne Eigenleistung tut das Rad fast nix. Also pseudo-mittreten und Rad fährt spielt’s nicht. Aber das würde ich eigentlich auch nicht wollen. Ich mag auch meine eigene Kraft einsetzen, aber das, was mir altersbedingt nicht mehr möglich ist, mag ich gerne ergänzt haben. Eine nette Begleitung, die ein bissl anschiebt.
  3. Ansonsten fühlt sich das Rad sehr ähnlich zu meinem alten Bio-Rad an, insbesondere bei der Abfahrt.

Eine ganz neue Perspektive und eine Summe an Möglichkeiten, die ich schon nicht mehr für möglich hielt. Unbedingte Empfehlung – siehe oben.

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